Wie denkt Andermatt heute über das Luxusresort von Samih Sawiris?

Hat sich die Kundschaft der Dorfmetzgerei verändert? Klaut das The Chedi dem Zwei-Sterne-Hotel nebenan die Sonne? Und wie macht sich die Transformation Andermatts auf der Piste bemerkbar?

Schüler*innen der Kantonsschule Wil haben nachgefragt.


Schüler*innen der Kantonsschule Wil

26. Juni 2019

Ist das The Chedi eine Konkurrenz für andere Hotels?

Maximilian Wälti, Robin Schällebaum und Yannik Holenstein im Interview mit Walter Danioth vom Hotel Badus

Walter Danioth ist bereits die dritte Generation eines seit Jahren bestehenden Familienunternehmen. Seiner Ansicht nach hat das Hotel Badus im allgemeinen vom Projekt Sawiris profitiert. Das Einzige, was er bemängelt, ist, dass seiner Meinung nach das Hotel The Chedi ein wenig zu hoch geraten sei. Ansonsten habe es sehr viele Vorteile. Das The Chedi sei in dem Sinne keine Konkurrenz, da es eine vermögendere Touristenklasse anstrebt. Dies habe sogar positive Auswirkungen für das Hotel Badus, da viele Gäste des Hotels The Chedi den Chauffeur oder die Babysitterin bei ihnen unterbringen würden. Zudem sei die Lage des Hotels noch ein wichtiger Aspekt, denn viele Leute würden mit dem Zug nach Andermatt kommen und hier einen Mittagsrast machen, bevor sie nach St. Moritz oder Zermatt weiterreisen. Was man daraus schliessen kann, ist, dass das Projekt für das Hotel Badus fast nur positive Auswirkungen hat. Zudem ist die Lage des Hotels noch ein entscheidender Pluspunkt.


Andermatt wird internationaler

Interview mit Pistenwart und Rettungschef Carlo Danioth von Fabian Rudolph, Luca Da Ros und Sean Müntener.

Unser Auftrag für die Reise nach Andermatt war es, dem Rettungschef und Pistenwart Carlo Danioth einige interessante Fragen zu stellen und somit seine Meinung zu den Veränderungen und der bevorstehenden Zukunft Andermatts zu erfahren. Hierzu mussten wir einen kurzen Spaziergang von unserem zentralen Arbeitsort, dem Restaurant Adler, zur Bergstation unternehmen (Bild). Trotz unserer kleinen Verspätung hat sich Carlo bereit erklärt, unsere Fragen zu beantworten. Der einheimische Rettungschef empfindet die Veränderungen zum grössten Teil positiv, da Andermatt durch das Tourismusprojekt von einem starken Zuwachs von Arbeitsplätzen und Einwohnern profitiere. Ebenfalls fördern die Luxushotels den Tourismus und auch die allgemeine Wirtschaft Andermatts. Danioth ist der Meinung, dass eine Veränderung im kleinen Dorf nötig war, um einen positiven Einfluss auf die Infrastruktur zu bewirken. Die zu hohen Grundstückspreise bewirken jedoch, dass nur noch wohlhabende Leute Neubauten beziehen können. So ist es für die Mitarbeiter von ansässigen Unternehmen problematisch, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Durch den nun steigenden Tourismus wird Andermatt immer internationaler. Daher treffen viele Besucher aus aller Welt zusammen. Die einzige Veränderung, die sich jedoch im Job vom Pistenwart bemerkbar machte, ist die massive Vergrösserung des Skigebiets. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Carlo Danioth die Veränderungen positiv wahrgenommen hat und wir bleiben gespannt, wie sich Andermatt in der Zukunft verändern wird.

Interview mit Carlo Danioth



Kunden vom The Chedi füllen das Loch der weggezogenen Armee

Céline Spring, Elin Roefs, Joelina Wirth im Interview mit Ferdinand Muheim von der Dorfmetzgerei.


Ferdinand Muheim ist der Dorfmetzger von Andermatt. Andermatt ist seine Heimat. Hier lebt er mit seiner Frau. Die Metzgerei wird schon in der dritten Generation geführt. Für Ferdinand Muheim ist das Projekt von Samih Sawiris positiv. Er findet, die Informationsveranstaltungen seien sehr wichtig für die Dorfbewohner Andermatts. Sie werden immer sehr gut über den Stand der Dinge informiert. Er profitiert von der stetig wachsenden Bevölkerung, wodurch er mehr verkaufen und einnehmen kann. Das Projekt ist für ihn sehr gewinnbringend. Durch den Wegzug der Armee ist für ihn ein wichtiger Kundenstamm verloren gegangen. Diesen Verlust konnte er bis heute glücklicherweise kompensieren. Auch das Hotel The Chedi ist für ihn ein wichtiger Kunde geworden. Seine Spezialitäten sind sehr beliebt. Gutes Handwerk will gelernt sein und wo lernt man dieses Handwerk, wenn nicht dort, wo es die besten Würste gibt?So schickte ihn sein Vater für die Lehre nach Flawil in den Kanton St. Gallen. Muheim findet zudem, dass Andermatt an der passenden Stelle für ein Projekt dieser Art liegen würde. Andermatt ist von Kloten und Mailand gut erreichbar, was für ihn der wesentlichste Grund ist, warum in Andermatt ein solches Projekt realisiert werde. Die Gäste können auch von vielen Aktivitäten profitieren, die saisonal und sehr attraktiv sind. Es wird darauf geschaut, dass man viel bieten kann. Allem voran Abwechslung. 

Metzgerei Muheim



Jetzt weiterlesen: hier geht es zu Teil 1 und 2 der Porträt-Reihe

Teil 1: hier lesen

Jetzt Teil 1 lesen

Teil 2: hier lesen

Jetzt Teil 2 lesen
Schüler*innen der Kantonsschule Wil

Mehr aus unserem Blog: