Wie denkt Andermatt heute über das Luxusresort von Samih Sawiris?

Braucht ein Bergdorf eine Konzerthalle? Hat Andermatt an Charme verloren? Wird die Gastronomie im Dorf monopolisiert? Schüler*innen  der Kantonsschule Wil haben nach Antworten gesucht und sie gefunden.


Schüler*innen der Kantonsschule Wil

Eine neue Konzerthalle für Andermatt

Fabio Stojanovic, Yannik Pavlidis, Lucian Moser über das Interview mit Stefan Kern von Swiss Alps über die neu eröffnete Konzerthalle.

Wir interviewten Stefan Kern. Er ist Head PR & Communications bei Andermatt Swiss Alps. Er arbeitete 30 Jahre in den Skigebieten. Seit drei Jahren arbeitet er bei Andermatt Swiss Alps. Seine persönliche Meinung zu den Veränderungen in Andermatt ist grösstenteils positiv. Er findet, dass Andermatt schöner geworden ist, dass es viele Renovierungen gegeben hat, dass es mehr Jobs und allgemein eine bessere Perspektive in Andermatt gibt. Die Vorteile davon sind, dass es beispielsweise mehr Berufsmöglichkeiten und Restaurants gibt. Zudem ist das Dorf grösser und freundlicher geworden. Der grösste Vorteil ist, dass es mehr Tourismus gibt. Aber es gibt auch einige Herausforderungen. Eine der grössten davon ist, dass Andermatt nicht in «Neu Andermatt» und «Alt Andermatt» unterschieden wird. Man will erreichen, dass Andermatt zu einer Einheit wird.

Die Konzerthalle ist für Veranstaltungen gedacht wie z.B. den Dokumentarfilm Mystic Mountains, in dem Einheimische von ihren Erlebnissen bei dem Riesenprojekt berichten. Man erhoffe sich für die Zukunft, dass es mit der Fertigstellung des Projekts mehr Tourismus gebe.

Interview in der neu eröffneten Konzerthalle in Andermatt

Hat Andermatt an Charme verloren?

Daniela Meyerhans, Chiara Valeri und Jana Schärer im Gespräch mit Maggie Gnos vom Hotel Crown

Um mehr über die Veränderung von Andermatt während der letzten fünfeinhalb Jahre zu erfahren, haben wir uns auf den Weg zu Maggie Gnos gemacht. Sie ist Geschäftsinhaberin von Young Gastro. Wir haben uns mit ihr im Restaurant Spycher verabredet und ihr einige Fragen gestellt. Sie sieht das Projekt von Samih Sawiris als grosse Chance für Andermatt. Es werden mehr Touristen nach Andermatt gelockt, und somit auch neue Möglichkeiten in der Jobbranche geöffnet. In ihrem Betrieb hat sich für sie durch den Touristenzuwachs nicht viel verändert. Sie ist trotzdem positiv gestimmt. Auch für Herausforderungen findet sie eine gute Lösung. Die Anschliessung von Andermatt ans Bahnnetz zum Beispiel sieht Maggie bedenklich, wofür sie als Lösung die Hilfe der SBB benötigen. Sie ist der Meinung, dass Andermatt trotz vieler fremden Menschen keineswegs an Charme verloren hat.

Wohnraum in Andermatt wird zu teuer für Familien

Janik Leuenberger, Fabrice Rohner und Robin Sutter im Interview mit Leonidas Bieri, Regisseur des Films “Andermatt - Global Village”.


Als er davon hörte, dass in Andermatt ein Grossprojekt eines ägyptischen Investors umgesetzt werden sollte, entschloss er sich, während einer Wintersaison bei den Bergbahnen zu arbeiten, um mit den Dorfbewohnern in Kontakt zu kommen. Bald bemerkte er, dass dieses Investment auch in der Bevölkerung rege Diskussionen auslöste. Anfangs dachte er, das Projekt werde innert weniger Jahren realisiert und zu grossen, sichtbaren Veränderungen führen, aus welchen man ein Fazit herauslesen könne. Dem war jedoch nicht so. Unter anderem aufgrund der Finanzkrise ab 2008 verzögerten sich die Bauarbeiten, weshalb man bis Drehschluss nicht wirklich sagen konnte, ob dieses Projekt nun gescheitert war, oder ob man einen richtigen Erfolg feiern konnte. Laut Bieri könne man dies erst in etwa 10 Jahren entscheiden. Jetzt gelte es prioritär zu schauen, dass der Wohnraum für die Andermatter nicht unbezahlbar werde, sondern dass sich vor allem auch junge Familien wieder Wohnraum leisten können. Sollte dies nicht möglich sein, sei das Projekt für Leonidas Bieri aus Sicht des Dorfes gescheitert, da die Bevölkerung dem Projekt ja zugestimmt habe, um Andermatt als deren Heimat zu retten.

Interview mit Leonidas Bieri

Jetzt weiter lesen: hier geht es zu Teil 2 und 3 der Porträt-Serie.

Teil 2: hier lesen

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Teil 3: hier lesen

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Schüler*innen der Kantonsschule Wil

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