Wie denkt Andermatt heute über das Luxusresort von Samih Sawiris?

Wie viel kostet eine Nacht im Luxushotel The Chedi? Vor welchen Herausforderungen steht der Gemeindepräsident? Wird die Gastronomie in Andermatt monopolisiert? Und was denkt ein ehemaliger Bauer, der durch das Projekt seinen Pachtbetrieb verlor? Schüler*innen der Kantonsschule Wil haben nachgehakt. Eine dreiteilige Porträt-Serie.

Schüler*innen der Kantonsschule Wil

26. Juni 2019

Eine gute Zukunft dank dem Sawiris-Projekt

Harisa Kasami, Sare Veselji und Doris Vuckovic befragten den Gemeindepräsidenten Hans Regli.

Interview mit Gemeindepräsident Hans Regli

Wir konnten ein Interview mit Hans Regli, dem Gemeindepräsident von Andermatt, führen. 2019 übernahm er das Amt Gemeindepräsidenten. Davor war er ein gewöhnlicher Bauer in der Region. Regli ist sehr zuversichtlich, was das Projekt angeht. Zur Zusammenarbeit mit Samih Sawiris gab er sehr positive Rückmeldungen. Trotzdem gab es aber einige kleine Probleme, wie zum Beispiel wegen der Umweltorganisation. Im Grossen und Ganzen ist die Partnerschaft mit Herrn Sawiris gut. Die Bevölkerung hatte am Anfang grosse Bedenken, doch seiner Meinung nach profitieren sie von diesem Projekt nur und es gab bis zu 1000 neue Arbeitsplätze. So ermöglicht das Projekt für viele Leute eine gute Zukunft und viele Möglichkeiten. 

Die Bauarbeiten laufen immer noch, obwohl das Projekt eigentlich schon viel früher hätte fertig sein sollen. Aber es verlief langsamer als gedacht. Trotz ein Paar kleinen Rückschlägen geht das innovative Projekt gemäss Regli gut voran.

Die Leidenschaft als Landwirt aufgegeben

Kristina Vrhovac, Marta Vidovic und Anouk Elbs berichten vom Gespräch mit Thomas Regli, einem ehemaligen Landwirt in Andermatt.

Thomas Regli berichtet uns seine Meinung über das Projekt Andermatt. Er ist in Andermatt aufgewachsen und hat schon immer als Landwirt gearbeitet. Wir fragten, welche Vor- und Nachteile das Projekt für ihn hat. Er war sehr aufgewühlt und zeigte gemischte Gefühle gegenüber diesem Thema, denn er musste sein Land für den Golfplatz und damit auch seine Leidenschaft als Landwirt aufgeben. Er sieht Andermatt nicht mehr so wie früher als seine Heimat an, denn in diesen Jahren veränderte sich das Dorf mit Hotels, Apartments, Wohnungen und anderen Gebäuden drastisch. Er findet, dass der Golfplatz “nicht schlecht” aussieht, und dass sich dieser als Erfolg entwickelt hat. Auch die Bahnen unterstützte er schon immer. Doch das Vereisen von Land nur für die Sportwagenfahrer findet er völlig absurd. Auch zwei der Neubauten bezeichnet er als “Schandfleck”.


CHF 25’000 für eine Nacht im Luxushotel

Interview von Francisco Jäggi, Noël Munz und Florian Weyer mit Niklas Breitenbach, Vertriebsleiter des Luxushotels Chedi.

Wir haben den Vertriebsleiter Niklas Breitenbach des Hotels The Chedi interviewt. Seit nun fünf Jahren steht das Hotel The Chedi. Das Luxushotel ist für viele immer noch eine Winterdestination, doch das Ziel ist es, dass es in den nächsten Jahren eine Ganzjahresdestination wird. Im Hotel gibt es eine Vielfalt an verschiedenen Besuchern, doch die Mehrheit (55 Prozent) sind immer noch Schweizer. Eine Nacht im Luxushotel kann bis zu 25’000 Fr.- kosten! Niklas Breitenbach findet das Projekt Andermatt bisher erfolgreich und denkt, dass es sich in den nächsten Jahren erfolgreich entwickeln wird. Der grösste Teil der Bewohner Andermatts steht hinter dem Projekt, doch es gibt immer einige wenige Personen, die es nicht gutheissen. Das The Chedi arbeitet mit vielen anderen Lokalen zusammen.

Neue Kundschaft für die Bäckerei und mehr Karrierechancen für Jugendliche

Bericht von Victoria Schnadt, Giulia Looser und Eric Flüeli über das Interview mit Marco Hauger von der Bäckerei Kafi Baumann.

Um mehr über die Geschichte von Andermatt zu erfahren, haben wir uns mit Marco Hauger, einem Besitzer mehrerer Bäckereien und Konditoreien, verabredet. Er wohnt zwar in Altdorf, hat aber trotzdem einen grossen Teil seiner Kindheit in Andermatt verbracht. Obwohl er am Anfang eher kritisch gegenüber dem Projekt von Samih Sawiris war, findet er die jetzige Entwicklung von Andermatt gut. «Andermatt wird wieder wahrgenommen, über unser Skigebiet wird national gesprochen,», so Marco Hauger. Auch die Einheimischen profitieren seiner Meinung nach sehr. Die Karrieremöglichkeiten für junge Menschen seien dank neuer Arbeitsplätze im Tourismus, vor allem in der Hotellerie und der Gastronomie viel besser geworden. Ausserdem profitieren sie von den neuen Infrastrukturen, welche seiner Meinung nach ohne so viel Tourismus und den Investitionen von Samih Sawiris nicht existieren würden. Auch er profitiere in seinen Bäckereien, da es mehr Leute in der Stadt und somit viele neue Kunden gibt. Obwohl es das Ziel von Samih Sawiris war, dass Andermatt 2020 als eine Einheit existiert, findet Herr Hauger, dass das Dorf sehr gespalten sei. Für ihn gibt es das «alte» und das «neue» Andermatt, welches einfach an das frühere hinzugefügt wurde.


Jetzt weiterlesen: hier geht es zu Teil 1 und 3 der Porträt-Reihe

Teil 1: hier lesen

Jetzt Teil 1 lesen

Teil 3: hier lesen

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Schüler*innen der Kantonsschule Wil

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